Waldenbuch

Backhaus in Waldenbuch

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vereinsheim-27_09_2017

1847 Erbaut als Back- und Waschhaus, im Oberstock ein Schulraum. Die „Backküche“ zeitweise von einem „Küchenbeck“ betreut, als eine wichtige Einrichtung für die Bürger als “Selbstversorge”, die fast alle Feldgrundstücke besaßen. Nutzung auch als „Suppen-küche“ für die arme Bevölkerung in schlechten Zeiten.

1977 Veranstaltet der Schwäbische Albverein, Ortsgruppe Waldenbuch sein 1. Flammkuchenfest, das bis 1990 jährlich, dann nur noch alle 2 Jahre durchgeführt wurde. Es gab verschiedene Sorten Kuchen (Zwiebel-, Kraut-, Rahm- und Kartoffelkuchen) und Most. Seit 2002 ist das Fest mangels Personal eingestellt, jedoch wird in den Backöfen hin und wieder Brot gebacken und zum Verkauf angeboten.

1983 Der Schwäbische Albverein übernimmt die Betreuung der Backstube, koordiniert und überwacht den Backbetrieb.

1987 Ab Mai kann die Ortsgruppe den 1. Stock für vorerst 15 Jahre von der Stadt Waldenbuch mieten mit der Auflage, die Mieträume auf eigene Kosten zu renovieren.  Dies geschah in über 700 freiwilligen Arbeitsstunden der Mitglieder.

1992 Ab jetzt wird das Flammkuchenfest nur noch im 2-jährigen Turnus durchgeführt, da der Arbeitsaufwand nicht unerheblich ist.

1993 Der Backraum mit seinen 3 Backöfen wird generalüberholt und der Fußboden mit Platten ausgelegt. Die alten, gußeisernen Ofentüren der Fa. Zimmermann & Co., Pliezhausen (Württ.), kommen wieder voll zur Geltung.

2003 Letztes Flammkuchenfest.

Mehrmals im Jahr wird noch Holzofenbrot gebacken und zum Verkauf angeboten.

2007 Die Backöfen sind in die Jahre gekommen. Fa. Häussler, Heiligkreuztal, baut 2 neue Backöfen ein. Unsere Ortsgruppe beteiligt sich daran finanziell und durch Mitarbeit einiger Mitglieder.

Heute ist noch die Nutzung der Backstube für jeden Waldenbucher Bürger möglich, was allerdings nur in Gruppenarbeit sinnvoll ist.

 

Festrede 30 Jahre Vereinsheim
Sehr geehrte Gäste, liebe Wanderfreundinnen, liebe Wanderfreunde,
heute feiern wir 30 Jahre Vereinsheim.
Die Geschichte dieses Hauses ist natürlich viel älter, denn es wurde vor 170 Jahren als Back- und Waschhaus mit Schulraum im Oberstock für Waldenbuch errichtet und diente in schlechten Zeiten auch als Suppenküche für die ärmere Bevölkerung.
Nachdem die Stadt 1977 das Backhaus im Untergeschoss renoviert hat und die Adresse „Unter der Mauer 12“ zum Waldenbucher Stadtspaziergang gehört, veranstaltete der SAV im August 1977 sein erstes Flammkuchenfest, das bis 1990 jährlich und ab 1992 nur noch im zweijährigen Turnus gefeiert wurde. Am 18. August 2001 fand dann aus Personalmangel das letzte Flammkuchenfest statt.
Auf Initiative unseres Ehrenvorsitzenden Walter Rebmann gelang es am 24. Februar 1987, mit der Stadt Waldenbuch einen Mietvertrag über die Nutzung der Räume im 1. Stock des Backhauses ab 01. Mai 1987 für zunächst 15 Jahre abzuschließen. Hierbei gab es die Beauflagung, den 1.Stock in Eigenregie zu renovieren und zum Vereinsheim auszubauen.
Die finanzielle Grundlage hierfür bildete der oben erwähnte Verkauf von Flammkuchen, um in den Jahren 1987 und 1988 die notwendigen Renovierungsarbeiten auszuführen.
In über 1.100 Arbeitsstunden wurde dann von ca. 35 Albvereinsmitgliedern tatkräftig und emsig aus einer maroden Wohnung ein schmuckes Vereinsheim für die damals 106 Mitglieder mit einem Kostenaufwand von ca. DM 46.000 zentral im Herzen Waldenbuchs geschaffen.
Am 15. Januar 1989 konnte nach diesem enormen Einsatz zum „Tag der offenen Tür“ eingeladen werden. Eine Dokumentation über diese großartigen Leistungen liegt heute hier aus und kann gern eingesehen werden.
Am 7. Februar 1999 wurde dann das 10-jährige Bestehen gefeiert und heute haben wir uns hier zusammengefunden, um 30 Jahre Vereinsheim der Ortsgruppe Waldenbuch zu feiern.
Wir nutzen diese Gelegenheit, um uns einerseits bei der Stadt Waldenbuch und ihren heute anwesenden Vertretern für die gute Zusammenarbeit zu bedanken und andererseits unseren nach wie vor sehr fleißigen und emsigen Helfern ein großes „Dankeschön“ zu sagen, da sie immer dann zur Verfügung stehen, wenn tatkräftige Hilfe benötigt wird.
Insbesondere gilt dieser Dank unserer Vereinsheimwartin Ilse Rebmann, die mit viel persönlichem Engagement unser Vereinsheim betreut und alle notwendigen Aktivitäten koordiniert. Sie gehört zu den wenigen, die über die ganzen 30 Jahre stets aktiv in vorderster Front standen und stehen und im Hintergrund von unserem Ehren-Vorsitzenden Walter Rebmann unterstützt wurden.
Der SAV betreut – in Person von Ilse Rebmann- seit 1983 auch die Backstube im Untergeschoss und überwacht den Backbetrieb der Waldenbucher Familien.
Das Vereinsheim wird über die Mitgliederversammlung im Januar hinaus nicht nur zu Vorstands- und Ausschusssitzungen, Mundartabenden, Vorträgen und Bastelstunden von den Mitgliedern genutzt, sondern auch zu Geburtstagen, Jahrgangstreffen oder Einkehr nach Wanderungen anderer Ortsgruppen vermietet.
Heute feiern wir keine Hocketse/Flammkuchenfeste mehr mit 2000 Gästen und 600 Flammkuchen – die notwendigen Helfer sind in die Jahre  gekommen und die Backstube ist etwas verwaist – trotzdem freuen sich die Waldenbucher und ihre Gäste aus der Umgebung doch jedes Jahr, wenn der Albverein seine Pforten an den Krämermärkten, am Weihnachtsmarkt und zu anderen Anlässen öffnet und zu Kartoffel-, Kraut- und Zwiebelkuchen, Viertele, Bier und manchmal auch Most einlädt.
Ich glaube, es gibt keinen besseren Abschluß für meine kleine Festrede, als wenn uns nun unsere Ilse Rebmann ein paar Verse zum Thema „Flammkuchen“ in Mundart vorträgt.
Ich wünsche viel Vergnügen und einen angenehmen Abend.